Bayern fördert zukünftig die genomische Untersuchung zur Verbesserung der Gesundheit, Robustheit und genetischen Qualität. Eine sofortige Anmeldung ist erforderlich.
Vor vier Jahren wurde beim Braunvieh das Programm „Braunvieh-Vision“ gestartet, bei dem allein im AHG Gebiet rund 150 Betriebe teilnehmen und von diesen inzwischen knapp 20.000 weibliche Tiere typisiert wurden. Aus allen Zuchtgebieten bilden bereits jetzt rund 15.000 typisierte Projektkühe die neue Kuhbasis der im April eingeführten Single-Step-Zuchtwertschätzung. Ohne diese Betriebe und Kühe wäre dies nicht möglich gewesen!
Förderung von 15 Euro je Typisierung
Da die Projektphase von Braunvieh-Vision jetzt ausläuft und auch bei Fleckvieh ein großer Bedarf an Herdentypisierungen mit Erfassung von Gesundheitsdaten besteht, hat das bayerische Landwirtschaftsministerium ein neues Förderprogramm zur Typisierung weiblicher Tiere aufgelegt, bei der jede Typisierung mit 15 Euro gefördert wird. Der Eigenbeitrag des Landwirts reduziert sich damit für neue Betriebe aktuell auf maximal knapp 16 Euro, wobei die Typisierungskosten auch 2022 weiter fallen werden. Voraussetzung ist, dass der Betrieb bei ProGesund teilnimmt und regelmäßig Gesundheitsdaten erfasst. Essentiell ist außerdem, dass er bei einem Programm wie Braunvieh-Vision oder FleQs bei Fleckvieh vertraglich mitmacht und den geforderten Anteil von 50 Prozent der reinrassigen Besamungen mit Genomischen Jungvererbern erfüllt. Abgewickelt wird die Förderung über das LKV Bayern.
Ab 2022 auch für neue Betriebe
Zwar können für dieses Jahr nur bisherige Braunvieh-Visions-Betriebe von der Förderung profitieren, für das nächste Jahr 2022 können aber auch neue Zuchtbetriebe in den Genuss der Förderung gelangen und damit auch einen wertvollen und unverzichtbaren Beitrag zur Weiterentwicklung der Zucht leisten. Gleichzeitig profitieren sie von den immer deutlicher werdenden Vorteilen der jetzt noch genaueren genomischen Zuchtwerte ihrer Jungrinder und Kühe und können die hilfreichen und übersichtlichen Gesundheitsdaten aller Tiere für Management und Selektionsentscheidungen nutzen. Unterm Strich zahlt sich dies trotz des überschaubaren Aufwandes in barer Münze für den Betrieb aus.
Wichtig für Neueinsteiger ist, dass sie sich sofort beim LKV für das Gesundheitsmonitoringprogramm ProGesund anmelden, sofern noch nicht geschehen (Anmeldeformular beim LOP oder LKV-Homepage). Stichtag beim LKV ist hier bereits der 31. August 2021!
Anmeldeformular ProGesund: PDF ProGesund Einverständniserklärung Teilnahme Landwirt
Außerdem muss umgehend der AHG das Interesse zur Teilnahme an Braunvieh-Vision mitgeteilt werden, damit diese eine Freischaltung beim LKV bewirken kann. Nur wer beim LKV mit diesen Voraussetzungen gemeldet ist, erhält einen Förderantrag. Dieser verpflichtet noch zu nichts, sichert aber eine mögliche Förderung für 2022. Die bayerischen Braunviehzucht- und Besamungsorganisationen arbeiten derzeit auf Basis dieser neuen Förderung neue Braunvieh-Visions-Vereinbarungen für bisherige und neue Betriebe aus und werden dann auf die interessierten Züchter zugehen. Um das Kriterium der „regelmäßigen Gesundheitsdatenerfassung“ zu erfüllen, sollten Interessenten schnell mit der Eingabe beginnen. Letztendlich werden aber auch Klauendaten von großem Interesse sein.
Interessierte Betriebe wenden sich bitte umgehend an ihren Fachberater oder direkt an die AHG unter Tel. 0831/52244-0. Dort erhalten sie dann nähere Informationen.
Dr. Birkenmaier
AELF Kempten, Zuchtleiter AHG