Gemischtes Duo an der Preisspitze!
Zur Weihnachtsauktion in Unterthingau waren sowohl Brown Swiss als auch Holsteindeckbullen gemeldet. Trotz dieser Tatsache war das Gesamtangebot mit lediglich zehn Stieren sehr überschaubar. Besonders in der Qualitätsspitze ist für das neue Jahr ein attraktives Angebot wünschenswert, da sich die Nachfragesituation aktuell als ordentlich bezeichnen lässt. Dies wurde an einem leicht gestiegenen Durchschnittspreis von 1.757 € deutlich. An der Preisspitze platzierte sich je ein Brown Swiss und ein Holsteinkandidat. Zunächst präsentierte Aufzüchter Max Klemp aus Bad Grönenbach einen genomisch hoch veranlagten Austria- Sohn aus der Zucht der Familie Brader aus Memmingen. Neben seiner alternativen, modernen Väterfolge stachen besonders die hohen Leistungen mit extrem hohen Inhaltsstoffen jenseits von 4,25% Fett und 4 % Eiweiß hervor. Es entwickelte sich ein hitziges Bietergefecht, welches sich erst beim Tageshöchstpreis von 2.450 € zu Gunsten eines Züchters aus dem Kreis Mindelheim entschied. Wenig später konnte mit Katalognummer 9 ein schwarzbunter Stier zum selben Spitzenpreis verkauft werden. Der Just in time- Sohn der Zuchtstätte Trautwein aus Oberostendorf gefiel mit fehlerfreier Entwicklung und Bewegung und konnte besonders mit der genetischen Hornlosigkeit punkten. Aus der sicheren Väterfolge Gywer x Kerrigan stammend, konnten die hohen Mutter- und Großmutterleistungen von weit über 13.000kg Milch überzeugen, die sich auch im genomischen Zuchtwert des Stieres selbst widerspiegelten. Der Stier wechselt in die Städteregion Kempten.
Spitzenkälber zu Spitzenpreisen
Ein ordentlich beschickter Kälbermarkt konnte zum Jahresabschluss zu einem deutlich gestiegenen Durchschnittspreis von 356 € komplett geräumt werden. An der Spitze platzierte sich ein Trio, welches hervorragend entwickelt war und sich bestens im Ring präsentierte und durchweg 620 € und mehr kostete. Hierbei handelte es sich um drei Barca- Töchter von Siegfried Höß aus Oberstaufen, die allesamt aus Jungkühen mit ordentlichen ersten Probemelkergebnissen stammten und zusätzlich sehr gute Großmutterleistungen mit sehr hohen Inhaltsstoffen vorweisen konnten.
Krönender Abschluss eines berauschenden ersten „ProRind- Jahres“!
Natürlich ist kein Hehl daraus zu machen, dass die Gesamtsituation am europäischen Markt mit hohen Milch- und Schlachtpreisen, sowie niedrigen Jungviehbeständen sicherlich von großem Vorteil für den Start von ProRind und des Vermarktungszentrums Unterthingau gewesen ist. Dass jedoch bereits fast 2.800 Abgekalbte in sechs Monaten erfolgreich das neue Vermarktungssystem durchlaufen haben, spricht sicherlich auch für die durchdachte Planung und die konsequente Durchführung seitens des Personals. Auch die Besuche von Messen in Norddeutschland, wie beispielsweise der Eurotier durch die schon bis jetzt über 50 Jungkühe an Neukunden vermittelt werden konnten und die gesteigerte Präsenz in sozialen Medien, tragen sicherlich zur Erfolgsgeschichte bei und sollten auch 2023 weiter ausgebaut werden. Zu guter Letzt ist es dann natürlich auch das große, vielfältige Angebot und die über weite Strecken sehr ordentliche Qualität der Tiere, die die Mitgliedsbetriebe zur Auktion bringen, die für viele Großkunden sehr attraktiv ist. Auch die diesjährige Weihnachtsauktion reihte sich hier nahtlos ein: Über 240 abgekalbte Kühe und Jungkühe erzielen über 2.250 € im Mittel und etliche Spitzentiere durchbrechen mehrfach die 3.000 €- bzw. sogar 3.500 €- Marke!
Fulminante Preise für die Angebotsspitze!
An der Spitze des Tages hoben sich drei Jungkühe preislich nochmals ab. Doppelt fiel der Tageshöchstpreis von 3.650 € für zwei kompakte, euter- und leistungsstarke Puck- Töchter: Zunächst war Andreas Söldner aus Lamerdingen erfolgreich, dessen Jungkuh zusätzlich zu einem breiten und festen Euter mit bester Strichplatzierung sehr viel Körperbreite und -tiefe mitbrachte und zukünftig in Schleswig- Holstein Milch produzieren wird. Mit einer gut zweijährigen, eleganten und sehr milchtypischen Jungkuh, die das höchste und breiteste Hintereuter des Tages zeigte, war einmal mehr Stefan Achberger aus Scheidegg erfolgreich. Hervorragende Mutter- und Großmutterleistungen mit über 14.500kg in der Spitze bewogen einen weiteren Kunden aus Schleswig- Holstein den Tageshöchstpreis anzulegen. Das Trio vervollständigt für nicht weniger hervorragende 3.600 € eine der leistungsstärksten Jungkühe des Tages: Von Albert Waltner aus Bad Hindelang hervorragend vorbereitet, zeigte sich eine dunkel gefärbte Valet- Tochter mit 37kg Milch trotzdem sehr substanzvoll und kapital im Körper. Aus ihrem hervorragenden Euter wird die Milch zukünftig ebenfalls in Schleswig- Holstein gemolken.
3.200 € und mehr im Zuschlag erzielten die folgenden Jungkühe, die allesamt alle Anlagen dazu haben, großartige, langlebige Milchkühe zu werden: Nach Niedersachsen wechselt eine unheimlich typvolle Dynamite- Tochter mit über 30kg Milch und bester Melkbarkeit von Monika Zeller aus Oberstdorf. Eine kompakte, frisch gekalbte, fehlerfreie Ajax- Tochter mit weit über 32kg Milch stellte Alfred Heckelmiller aus Bad Hindelang vor, die am Abend für einen hessischen Kunden verladen wurde. Begleitet wird sie von einer weiteren Ajax- Tochter, die der vorgenannten im Exterieur sehr ähnelte und von Bernhard Fink aus Wiedemanndorf für 3.250 € verkauft wurde. Von der Meggle GbR aus Dietmannsried kam eine lang gestreckte, edle und mit sehr gutem Robotereuter ausgestattete Valid- Tochter, die zukünftig in einem Biobetrieb ebenfalls in Hessen gemolken wird. Von der Zuchtstätte Ettensperger aus Sulzberg kam eine mittelrahmige Cusco- Tochter mit funktionellem Exterieur und Spitzeneuter in den Auktionsring, die per Kaufauftrag bei 3.300 € für einen Kunden in Niedersachsen ersteigert werden konnte. Den kürzesten Weg zu einem Zuchtbetrieb im Oberallgäu kann die Senegal- Tochter von Familie Kirchmann aus Stiefenhofen auf sich nehmen. Ihr robotergeeignetes Euter, sowie sehr viel Substanz, Breite und Tiefe in Verbindung mit über 34kg Milch und 5% Fett sowie über 4,1% Eiweiß bei der Mutter waren die Glanzpunkte dieser Ausnahmekuh. Die beiden jüngsten Tiere der Spitzengruppe waren zwei Holsteintiere: Zunächst präsentierte Edmund Fink aus Thalkirchdorf eine genetisch hornlose, sehr rahmige, fundament-, euter- und leistungsstarke Melle- Tochter, die für 3.300 € nach Schleswig- Holstein verladen wurde. Mit 3.400 € die teuerste Holsteinjungkuh stellte Jürgen Mang aus Breitenbrunn zum Verkauf vor. Die Holster- Tochter zeigte sich fehlerfrei in allen Belangen und weit über 34kg Milch sorgten wiederum für ein hitziges Bietergefecht, welches ein Züchter aus Oberbayern am Ende für sich entschied.
Nächste Auktion
Die nächste Zuchtviehauktion findet am Donnerstag, den 12. Januar 2023 im Vermarktungszentrum in Unterthingau statt.
Anmeldungen und Kaufaufträge nehmen wir gerne entgegen. Informationen dazu finden Sie unter www.prorind.de oder telefonisch unter 08377-92 880 00. Jeder Zeit sind Beratung und Vermittlung ab Stall durch die Außendienstmitarbeiter möglich: Werner Schmid 015116772039, Alexander Kuppel 01632437196, Maximilian Messner 015780530951, Hubert Rupp 01638310087 (Nordbayern), Bonaventura Lohner 01638310088 (Ober-/ Niederbayern).