Zur 18. Zuchtviehversteigerung des Rinderzuchtverbandes ProRind am Marktstandort in Unterthingau am Donnerstag, den 30. März 2023, konnten 13 Stiere, 22 Zuchtkälber, 24 Mehrkalbskühe und 267 Jungkühe verkauft werden. Nach den ereignisreichen Wintermonaten mit vielen Superlativen stellte dieser Markt nochmals alles Bisherige in den Schatten. Mit knapp 300 verkauften Abgekalbten beweist sich Unterthingau zum wiederholten Mal als höchst attraktiver Marktstandort in der europäischen Rindervermarktung.
Ordentlicher Schnittpreis am Bullenmarkt!
Ein Angebot von 15 Brown Swiss- und Holsteinbullen stand für die Interessenten an diesem Tag bereit. Qualitative Unterschiede manifestieren sich in der großen Preisspanne. Wie am Bullenmarkt üblich, sind es häufig einzelne Kandidaten, die das Interesse einiger Käufer besonders auf sich ziehen. Das Spitzenduo des Tages präsentierte Aufzüchter Max Klemp aus Bad Grönenbach. Zum Tageshöchstpreis von € 2.700 sicherte sich ein heimischer Käufer einen gut entwickelten Sevilla-Sohn, der mit sehr ausgeglichenen genomischen Zuchtwerten überzeugen konnte. Kurz darauf sicherte sich ein Käufer aus dem Oberallgäu für € 2.550 einen Canyon-Enkel, der insbesondere mit attraktiven Inhaltsstoffen auf Mutter- und Großmutterseite zu gefallen wußte. Das Spitzentrio komplett macht der teuerste Holsteinbulle der Auktion. Von der Zuchtstätte Lutzenberger aus Jengen hervorragend im Ring präsentiert, überzeugte der Clapton-Sohn aus einer Prosperous-Mutter mit einem genomischen Gesamtprofil, das höchsten Ansprüchen genügen und so für € 2.350 in das Unterallgäu verkauft werden konnte. Der Schnitt pendelte sich mit € 1.877 knapp unter dem Vormarkt auf hohem Niveau ein.
Kälbermarkt
Der Kälbermarkt verlief insgesamt nochmals etwas verhaltener als zuletzt. Gut entwickelte Kälber mit ansprechenden Abstammungen und Vorfahrenleistungen sind jedoch immer gut vermarktbar. So erzielte Siegfried Höß aus Oberstaufen zum wiederholten Mal Spitzenerlöse. Er präsentierte Bender-Zwillinge aus einer Zephir-Mutter mit über 10.000 kg Höchstleistung bei knapp 4 % Eiweiß im Ring, die für € 500 bzw. € 520 nach Ostfriesland verkauft werden konnten.
Rekordangebot an Abgekalbten!
Nachdem in den traditionell auftriebsstarken Herbst- und Wintermärkten ständig neue Angebotsrekorde vermeldet werden konnten, verlängerte sich nun das Auktionsintervall auf drei Wochen und wieder konnte ein neuer Auftriebsrekord erzielt werden. Ein Angebot von fast 300 Abgekalbten sucht europaweit seinesgleichen und bietet für die überregionale Kundschaft einen besonderen Reiz und Attraktivität. Bei einem sogar leicht gestiegenen Durchschnittspreis von € 2.187 konnten sowohl Käufer als auch Verkäufer zufrieden die Heimreise antreten.
Doppelspitze setzt sich deutlich ab!
An diesem Tag war die angebotene Qualität insgesamt sehr zufriedenstellend. Viele hervorragende Jungkühe mit hohen Einsatzleistungen und bestem Exterieur wurden von den Betrieben angeboten. An der Spitze setzte sich ein Duo nochmal deutlich ab und erzielte atemberaubende Steigpreise jenseits von € 4.000. Die Tagesspitze bildete eine Famous-Tochter vom Betrieb Zeller in Rubi mit € 4.300, die vor allem mit 40 kg Milch und herausragendem Exterieur viele Blicke auf sich zog. Wenig später präsentierte die Ostenried KG aus Leinau eine Barca-Tochter, die ohne Probleme auf der nächsten Schau bestehen könnte. Sie hatte ihre Vorzüge speziell im Typ mit enormer Körperbreite und -tiefe. Mit über 32 kg Milch aus bestem Euter passte das Gesamtpaket und der Zuschlag fiel erst bei € 4.000. Diese beiden herausragenden Tiere sicherte sich ein Fleckviehbetrieb aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck. Viele weitere Jungkühe erzielten € 3.000 und mehr und werden in der Auftriebsreihenfolge hier genannt. Eine Bosephus-Enkelin von Markus Epp aus Lengenwang sicherte sich ein Kunde aus dem niederbayerischen Landkreis Regen zum Steigpreis von € 3.300. Ins südliche Oberallgäu wechselte eine Vassli-Enkelin mit über 32 kg Milch von Hannes Fleschutz aus Günzach für € 3.050. Jeweils € 3.000 kosteten eine Cadence-Tochter von Martin Bernhard aus Kaufbeuren, die in den oberbayerischen Kreis Garmisch-Partenkirchen wechselte, eine Jubiläum-Tochter von Richard Göhl aus Kranzegg, die nach NRW verladen wurde und eine schwarzbunte Embellish-Tochter von Rainer Erdle aus Aichen, die sich eine Käuferin aus Mittelfranken für ihren Betrieb sicherte. In den Landkreis Rosenheim wechselte für € 3.300 des Weiteren eine exterieur- und leistungsstarke Vaselino-Tochter von Richard Schindele aus Unterthingau. Eine weitere schwarzbunte Jungkuh von der Läufle GbR aus Betzigau erzielte € 3.100 und wird zukünftig im Ostallgäu gemolken. Dass vier der neun teuersten Tiere aus biologisch wirtschaftenden Betrieben stammen, hebt die hervorragende Stellung des Marktplatzes Unterthingau in diesem Sektor deutlich hervor. (Autor: Alexander Kuppel)
Nächste Auktion
Am 13. April findet der zweite Jungrinder- und Fressermarkt in Unterthingau statt. Hierzu sind bereits sehr viele interessante Tiere angemeldet worden. Auch zwei komplette Bestandsaufgaben (konventionell/Bio) kommen zum Verkauf. Die nächste Zuchtviehauktion findet am Donnerstag, den 20. April 2023, im Zucht- und Vermarktungszentrum in Unterthingau statt.
Hinweis: Auch in diesem Jahr ist ProRind auf der Agrarschau Allgäu in Dietmannsried vertreten. Sie finden uns zwischen dem 13. und 17. April an Stand Z106.
Anmeldungen und Kaufaufträge nehmen wir gerne entgegen. Informationen dazu finden Sie unter www.prorind.de oder telefonisch unter 08377-92880-0.
Jederzeit sind Beratung und Vermittlung ab Stall durch die Außendienstmitarbeiter möglich: Werner Schmid 0151-16772039, Alexander Kuppel 0163-2437196, Maximilian Meßner 0157-80530951, Hubert Rupp 0163-8310087 (Nordbayern), Bonaventura Lohner 0163-8310088 (Ober-/Niederbayern).