Gute Nachfrage am Stiermarkt!
Am Stiermarkt wurden acht Brown- Swiss und vier Holstein- Kandidaten aufgetrieben, die alle vor der Körkommission bestanden. Alle Stiere konnten zu einem sehr hohen Durchschnittspreis von 1.871 € an neue Besitzer zugeschlagen werden. An der Spitze konnte aus beiden Rasseblöcken je ein Stier die 2.000 €- Marke erreichen bzw. überschreiten. Zum Tageshöchstpreis von 2.100 € konnte ein Jackman- Sohn aus der Zucht der Ostenried KG aus Leinau an einen Zuchtbetrieb im Ostallgäu verkauft werden. Dieser rahmige, extrem schwere Stier überzeugte neben seiner imposanten Erscheinung mit hervorragenden Vorfahrensleistungen und Bewertungen bei Mutter und Großmutter, die sich bei durchschnittlich 11.000 kg Milch und gleichzeitig über 3,85 % Eiweiß befinden. Zusätzlich mit der gewünschten Kasein Kombination BB und A2A2, die Brown Swiss auszeichnet, ausgestattet, fiel der Hammer erst nach langem und spannenden Bieterduell. An preislich zweiter Stelle rangiert ein sehr interessanter schwarzbunter Vertreter. Gezüchtet von der Boxler GbR aus Ottobeuren konnte der Fortnite- Sohn mit einem genomischen Gesamtzuchtwert von gRZG 150 viele Blicke auf sich ziehen. Dieser junge Stier geht über Casino und Superhero zurück auf die international bekannte E- Familie des Zuchtbetriebes Reinermann Holsteins, aus der schon etliche Stiere den Weg an Besamungsstationen fanden, wie auch der Vollbruder des vorgestellten Kandidaten. Ein Käufer aus dem Landkreis Mindelheim sicherte sich den Zuschlag beim Steigpreis von 2.000 €.
Am Kälbermarkt war das Angebot mit fast 20 Tieren erfreulicherweise recht umfangreich. Ein Holstein und 16 Brown Swiss- Zuchtkälber konnten zu sehr guten 412 € im Durchschnitt neue Besitzer finden. Den Tageshöchstpreis von 660 € erzielte eine Vorstand- Tochter von Anton Maucher aus Pfaffenhausen. Dieses bestens entwickelte Kalb konnte die Kaufinteressenten mit einer Erstlaktation der Mutter von knapp 11.000 kg überzeugen und verbleibt im Zuchtgebiet.
Weiblicher Großviehmarkt setzt erste Maßstäbe
Dass zu der ersten Sommerauktion in Unterthingau über 180 Kühe und Jungkühe aufgetrieben werden, konnte in dieser Form so lange nicht erwartet werden. Die Durchschnittspreise von 2.224 € bei den Jungkühen und 1.871 € bei den Mehrkalbskühen bestätigten jedoch alle Voraussagen zu positiven Effekten des neuen Vermarktungszentrums in Unterthingau, dem Verbandszusammenschluss und großen Auftriebszahlen auch in den Sommermonaten. Nur so konnten etliche Großkunden aus Italien, Südtirol, Belgien, Luxemburg und Norddeutschland begeistert werden, die größtenteils auch persönlich vor Ort anwesend waren. Die freilaufende Vermarktung von Zuchttieren im neuen System konnte sich ebenfalls zum ersten Mal bewähren und stieß auf positive Resonanz. Kein einziger Verkäufer nutzte die Möglichkeit sein Tier am Halfter vorzuführen oder selbst im Auktionsring zu präsentieren. Für die Kaufinteressenten tat sich ein bester Blick auf die Verkaufstiere auf und alle Stärken der Tiere kamen durch die natürliche Präsentation bestens zur Geltung. Die qualitativ sehr ansprechenden 166 Jungkühe setzten sich aus 105 Brown- Swiss-, 3 Fleckvieh- und 57 Holstein und Kreuzungstieren zusammen, die durch Rassen gemischt, nach Alter gereiht versteigert wurden.
Nach der Versteigerung der Stiere machten 15 Mehrkalbskühe den Anfang. Hier pendelte sich der Schnittpreis bei qualitativ passenden 1.817 € ein. An der Spitze rangierte hier eine Wobbler- Tochter von Michael Albrecht aus Egg, die nach ihrer zweiten Kalbung mit einer Einsatzleistung von 40 kg begeistern konnte. Sie wird zukünftig im Ostallgäu gemolken wird.
Hervorragende Qualität an der Spitze
Analog zum Stiermarkt konnten sich auch am Jungkuhmarkt je eine schwarzbunte und eine braune Jungkuh mit Geboten von 3.000 € bzw. 3.050 € nochmals abheben. Den Tageshöchstpreis erzielte dieses Mal dann die schwarzbunte Vertreterin. Hierbei handelte es sich um eine euterstarke und besonders hochleistende Rodger- Tochter von Michael Hager aus Berg. Diese tiefschwarze Jungkuh beeindruckte die Kaufinteressenten mit einer Tagesmilchproduktion von weit über 41 kg, die aus einem drüsigen und hoch aufgehängten Euter mit bester Strichverteilung ermolken werden. Der Zuschlag fiel hier zu Gunsten eines Käufers aus dem Ostallgäu. An preislich zweiter Stelle folgte eine Vintage- Tochter des Biobetriebes von Christian Gebler aus Marktoberdorf. Diese rahmige, leistungsstarke und robotergewohnte Jungkuh bewegte sich auf einem tadellosen Fundament und ließ den Hammer des Auktionators Josef Hefele erst nach langem und spannenden Bieterwettstreit zu Gunsten eines Käufers aus dem Landkreis Rosenheim fallen. Weitere sechs hervorragende Tiere erreichten Zuschlagspreise zwischen 2.800 und 3.000 €. Erfolgreich waren hier in Auftriebsreihenfolge: Einmal mehr die Zuchtstätte Ziegler aus Stiefenhofen mit einer Anis- Tochter, die die Puschtravieh OHG ersteigerte. Mit einer Blooming- Enkelin eine weitere sehr starke Bio- Jungkuh präsentierte Richard Schindele aus Unterthingau, die im Kaufauftrag an einen hessischen Züchter ging. Hervorragend vorbereitet konnte sich ebenfalls eine Alasko- Tochter von Thomas Lang aus Betzigau im Spitzenfeld positionieren. Mit 37 kg Milch und bestem Euter trat sie am Abend die Reise nach Südtirol an. Begleitet wird sie von einer funktionellen und euterstarken Vasary- Tochter mit weit über 36 kg Milch von Stefan Schmid aus Baisweil. Mit einer genetisch hornlosen, rotbunten Jungkuh aus Bullenmutterfamilie war Michael Haußer aus Jengen erfolgreich, die zukünftig im Kreis Weilheim- Schongau gemolken wird. Wiederum rotbunt war eine Summertime- Tochter von Christian Spengler aus Bobingen, die mit über 31 kg Milch in den Landkreis Augsburg wechselt. Das Trio von starken rotbunten Jungkühen komplett macht die genetisch hornlose Norway- Tochter von Jürgen Mang aus Breitenbrunn, die sich ein Kunde im Ostallgäu nicht entgehen ließ. Nochmals genetisch hornlos und mit einer überragenden Tagesmilchmenge von 44 kg ausgestattet, überzeugte eine schaufertig im Ring präsentierte Adlon P- Tochter der Lutzenberger GbR aus Jengen, die sich die Puschtravieh OHG aus Südtirol nicht entgehen ließ. Dass auch Brown- Swiss sehr jung abgekalbt eine beste Entwicklung und hervorragende Einsatzleistungen vorweisen kann, untermauerte einmal mehr Josef Zwießler aus Opfenbach, der eine Shotgun- Tochter zur Vermarktung vorstellte, die für einen Kunden in Luxemburg ersteigert werden konnte. Mit einer hell gezeichneten Hanwag- Tochter war die Burkhart GbR aus Betzigau ganz am Ende der Versteigerung erfolgreich. Sie zeigte ein sehr drüsiges, fest aufgehängtes Euter, welches vorne lang und flach in die Bauchdecke überging und hinten breit und hoch angesetzt war. Insgesamt kosteten 138 Jungkühe und damit über 83 % aller Jungkühe 2.000 € und mehr.
Resümierend kann somit festgehalten werden, dass die Premiere im neu erbauten Gelände in Unterthingau absolut gelungen ist. Feinheiten und Potenzial bei den Abläufen werden natürlich bei den kommenden Märkten Stück für Stück optimiert werden.
Nächste Auktion
Der nächste Markt findet am 23. Juni im Vermarktungszentrum in Unterthingau statt.
Anmeldungen und Kaufaufträge nehmen wir gerne entgegen. Informationen dazu finden Sie unter www.prorind.de oder telefonisch unter 0831-522 44 0. Jeder Zeit sind Beratung und Vermittlung ab Stall durch die Außendienstmitarbeiter möglich: Werner Schmid 015116772039, Alexander Kuppel 01632437196, Maximilian Messner 015780530951, Hubert Rupp 01638310087 (Nordbayern), Bonaventura Lohner 01638310088 (Ober-/ Niederbayern).