Die Welt zu Gast in Unterthingau
Bereits seit Wochen in sämtlichen Medien national und international angekündigt, fand am Samstag, den 17. Dezember 2022 die erste Eliteauktion des Zuchtverbandes ProRind, der „1. ProRind- Weihnachts-Sale“ in Unterthingau statt. Schon im Vorfeld kündigten sich etliche Besucher und Interessenten aus allen Regionen Deutschlands und dem europäischen Ausland an, doch alle Erwartungen konnten nochmals übertroffen werden. Über 1.500 Besucher in Unterthingau selbst, sowie fast 9.000 Personen im Livestream auf der ganzen Welt und Käufer aus fünf europäischen Ländern verfolgten ein kurzweiliges Spektakel mit einem grandiosen Verkaufsergebnis.
Nach einer intensiven Vorbereitungswoche mit den Verkaufstieren in Unterthingau, die dem hervorragenden Stallteam um „Chef- Fitter“ Thomas Unsinn und den ProRind- Mitarbeitern alles abverlangte, waren die Zeichen am Samstagnachmittag durchweg positiv. Alle Vorbereitungen waren pünktlich fertiggestellt und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Die ersten Besucher strömten direkt um 14 Uhr in die Stallungen, um die Tiere zu.besichtigen und wurden vom Ostallgäuer Landfrauenchor und den Allgäuer Jungzüchtern kulinarisch bestens versorgt.
Pünktlich um 20 Uhr startete dann der weltweite Livestream der Firma LiveSales und die Arena wurde durch das Technikteam rund um Felix Körper aus Durach in Konzertatmosphäre versetzt. Nach der kurzen Eröffnungshymne ergriff ProRind- Mitarbeiter Alexander Kuppel das Wort auf der Bühne und stellte das Konzept der Veranstaltung, den Ablauf des Abends, sowie die Protagonisten, Auktionator Erik Lievens aus Belgien, sowie seine Assistenten, die Ringmen Niklas Lernbecher, Matthias Haslach, Christoph Schönmetzler und Simon Sprenzel vor, die den ganzen Abend damit beschäftigt waren, die zahlreichen Gebote im Saal anzunehmen.
Höchste Qualität & Rassevielfalt als Schlüssel zum Erfolg
Kurz darauf betrat das erste Verkaufstier die Bühne und eröffnete den Reigen, bei dem am Ende insgesamt 47 Tiere für herausragende 4.745 € und vier Embryonenpakete für ebenfalls überragende 956 €/ Embryo verkauft werden konnten. Unter den Hammer kamen Jungrinder, Kalbinnen und Jungkühe der Rassen Brown Swiss, Holstein, Fleckvieh, Jersey, Wagyu und Original Braunvieh. Eine Verkaufsquote von 96 % zeigt deutlich, dass sich das Konzept eines Angebotes mit großer Rassevielfalt absolut bewährt hat, da so etliche verschiedene Käuferklischees angesprochen werden konnten.
Highlights zu Höchstpreisen
Schon im Vorfeld erweckte Katalognummer 31 großes Interesse und sorgte für viel Gesprächsstoff in der Szene, denn es wurde kein geringeres als das vielleicht interessanteste hornlose Jungrind der europäischen Brown Swiss Zucht zum Verkauf angeboten. Hierbei handelt es sich um Boxler’s BS Sevilla Inspirit Pp, der Halbschwester zum bekannten und viel genutzen Ausnahmestier Boxer Pp von Michael Boxler aus Boos. Mit einem genomischen Gesamtzuchtwert von 138, einem fehlerfreien Gesamtprofil, tadellosem äußeren Erscheinungsbild und etlichen Embryonenverträgen ausgestattet, waren die Gebote bereits im Warm-up vor der Auktion auf fast 9.000 € angestiegen. Trotzdem ging es in der Halle rasant los und Gebote aus allen Richtungen flogen dem Auktionator entgegen. Sein Hammer senkte sich schließlich beim absoluten Rekordpreis von 13.400 € zu Gunsten eines einheimischen Züchters.
Preislich dicht dahinter folgte für sagenhafte 11.000 € ein Jungrind, das bereits für Furore im Schauring sorgte und noch sorgen wird. Aus der bekannten L- Familie um u.A. Stammkuh Eagle Leonie EX 93, Blooming Lee EX 94 und Neru Lonie EX 91 stammt die gut einjährige Brice- Tochter Lotto von Stockingen Dairy in Halblech. Diese überzeugte alle Anwesenden mit extremer Feinheit im Skelett und im Körperbau sowie einem glasklaren Fundament und sehr gutem Euteransatz. Auch sie verbleibt im Zuchtgebiet.
Den Abschluss des Spitzentrios machte wiederum ein genomisch sehr hoch getestetes Jungrind. Neben 140 gGZW und fehlerfreien Zuchtwerten in allen Bereichen kann Bentele’s Chagall Verona ET mit der V- Linie des Betriebes Grath schauerfahrene Wurzeln vorweisen. Von der Bentele GbR aus Grünkraut aus einer jungen, sehr guten Valid- Tochter gezüchtet, präsentierte sich das Jungrind in der gesamten Woche hervorragend und wurde nach langem, heftigen Bieterwettstreit für 9.200 € einem Kunden aus dem Landkreis Oberallgäu zugeschlagen.
Das teuerste Tier des Holsteinbereiches konnte an diesem Abend hervorragende 7.400 € erzielen. Hierbei handelte es sich um eine rotbunte, genetisch hornlose Samuel Pp- Tochter aus der Zuchtstätte der Familie Haußer aus Jengen. Aus der bekannten Southwind Ricarda- Familie des Betriebes Reinermann Holsteins abstammend, glänzte das schicke, knapp halbjährige Jungrind mit enorm hohen genomischen Zuchtwerten ohne Fehler im Profil. Sie wechselt in das benachbarte Wertinger Zuchtgebiet. Vom Betrieb Mock GbR aus Markdorf reihten sich zwei weitere Tiere im Topfeld ein. Zum einen präsentierte sich eine hervorragende trächtige Mirand PP RDC- Tochter aus der berühmten Mox Kite Maryrose EX 90- Dynastie hervorragend im Ring, die sich für 5.200 € ein Tiroler Landwirt sicherte. Zum gleichen Zuschlagspreis wechselt eine reinerbig hornlose rotbunte McDonald Red- Tochter aus der berühmten Apple- Familie in die Oberpfalz.
Abgekalbte und Embryonen in neuen Sphären
Vier Embryonenpakete konnten zu überragenden 956 € im Durchschnitt verkauft werden. An der unangefochtenen Spitze platzierten sich hoch interessante Brown Swiss Embryonen aus der Paarung Hotshot x Dane Liroxy von der Brader GbR aus Memmingen, die mit einem Erwartungszuchtwert von 141 gGZW überzeugen konnten und im Ostallgäu eingepflanzt werden.
Die abgekalbten Jungkühe setzten an diesem Abend neue Maßstäbe in allen Kategorien. Hervorragende Euter, beste Fundamente und hohe Einsatzleistungen gepaart mit interessanten Väterfolgen und Kuhfamilien führten zu einem Durchschnittspreis von 4.745 €. An der Spitze positionierte sich für 6.700 € eine jugendliche, sehr euter- und leistungsstarke Huge- Tochter aus bewährter Schaufamilie von der Zuchtstätte Zwießler in Opfenbach, die im Zuchtgebiet verbleibt. Mit 6.600 € folgte eine Carsten- Tochter mit circa 35 kg Milch von Peter Kirchmann aus Stiefenhofen, die vom Transportunternehmen Röck ersteigert wurde. Der Zuschlagspreis wird für das Kinderhospiz in Bad Grönenbach gespendet und die hervorragende Jungkuh zukünftig in einem bisher reinen Holsteinzuchtbetrieb im Ostallgäu gemolken.
Bei der anschließenden Stallgassenparty in der Arena und den Stallungen wurde noch friedlich bis in die Morgenstunden hinein gefeiert und eine beeindruckende Veranstaltung auf würdige Art und Weise ausklingen lassen.
Vermarktungsteam ProRind